Fieberblasen - Nein, danke!

 Während sie rund um den Mund hauptsächlich ein kosmetisches Problem darstellen, können sie an anderen Körperteilen wie Auge, Mundschleimhaut oder Genitalbereich ernsthafte Komplikationen hervorrufen. Oberstes Gebot daher: absolute Hygiene und rasch handeln! Die Erstinfektion mit Herpes-simplex-Viren (HSV) findet bei nahezu 90 Prozent aller Europäer bereits im Kleinkindalter statt – meist durch intimen Hautkontakt oder Tröpfcheninfektion beim Schmusen und Liebhaben von Eltern, Geschwistern oder Verwandten.

Das Virus nistet sich dann meist über Jahre unbemerkt entlang der Nervenbahnen ein. Äußere Faktoren wie zu starkes Sonnenlicht und UV-Belastung, rissige Lippen oder Stress sowie fieberhafte Erkrankungen und ein angeschlagenes Immunsystem verhelfen dem Virus zu „neuer“ Aktivität und dem typischen Erscheinungsbild mit schmerzhaften, mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen.

Spätestens jetzt müssen Maßnahmen ergriffen werden, um den Krankheitsverlauf abzukürzen und die Symptome zu lindern. Nach wenigen Tagen platzen die Bläschen auf und hinterlassen eine kleine Wunde, die nach und nach verkrustet und nach 2 Wochen abheilt. Bis zur Krustenbildung sind Bläschen und Wunde hochinfektiös und für andere Personen bei Kontakt ansteckend. Hilfe aus der Apotheke Gele und Cremen mit Zinksulfat oder desinfizierenden Inhaltsstoffen trocknen die Bläschen schneller aus und fördern so den Heilungsprozess. Antivirale Gele oder Cremen verkürzen ebenfalls die Heilungsdauer um bis zu eineinhalb Tagen, indem sie die Vermehrung der Viren unterbrechen – vorausgesetzt, sie werden sofort bei den ersten Symptomen angewendet.

Daher sollten Betroffene, die immer wieder darunter leiden, zuhause stets ein derartiges Präparat griffbereit haben. Generell gilt: Beim Eincremen darauf achten, dass die Bläschen nicht aufgekratzt bzw. nach dem Auftragen die Hände gut gewaschen werden, da ansonsten das Virus mit den Fingern am ganzen Körper verteilt werden kann. Am besten verwendet man zum Einstreichen der Bläschen ein Wattestäbchen. Die eigenen Finger gelten als ganz besondere Virenüberträger.Daher während einer Infektion nicht an den Fingernägeln kauen, die Augen reiben und Kontaktlinsen nur mit gereinigten Händen und nicht mit Speichel einsetzen. Wer sichergehen will, trägt bis zum Abheilen eine Brille. Sonnenschutz auch beim Schifahren nicht vergessen! Spezielle Sunblockerstifte mit hohem Lichtschutzfaktor schützen und pflegen die empfindliche Lippen- und Mundpartie optimal.

Sehr beliebt vor allem bei jungen weiblichen Kundinnen sind spezielle transparente Pflaster, die nach dem Prinzip der feuchten Wundheilung arbeiten. Sie enthalten keinen Wirkstoff, schützen gut vor Übertragung, weiterer Infektion und Schmutz und sorgen für ausreichende Wundruhe. Die Pflaster können in allen Stadien der Herpesinfektion angewendet und mit Make up oder Lippenstift gut überschminkt werden. Küssen verboten? Personen, die unter einer akuten Herpesinfektion leiden, sollten gerade Neugeborenen, Kleinkindern und älteren Personen gegenüber zurückhaltend mit dem Verteilen von Küssen sein. Auch für schwangere Frauen gilt erhöhte Vorsicht bei einer Infektion. Herpesviren sollten bis zur Geburt nicht in den Genitalbereich gelangen, um eine Ansteckung des Säuglings während des Geburtsvorganges zu verhindern.

Nach der Geburt sollten Personen mit Fieberblasen Neugeborene nicht berühren oder deren Schnuller ablecken, was wegen der Kariesübertragung ohnehin generell vermieden werden sollte. Eine Infektion in diesen frühen Lebenstagen kann im schlimmsten Fall zu einer Gehirnentzündung führen – bleibende Schäden nicht ausgeschlossen.

Starkes Immunsystem

Wer sich darüber hinaus ausgewogen ernährt sowie mit regelmäßiger Bewegung und Saunagängen sein Immunsystem trainiert, sagt damit auch den Herpesviren den Kampf an. Eine wichtige Rolle nimmt dabei die Aminosäure L-Lysin ein, welche im menschlichen Körper zum Aufbau von körpereigenem Eiweiß benötigt wird und ein wichtiger Faktor unseres Immunsystems ist. Lysin kann zwar Herpes nicht heilen, hemmt jedoch das Virenwachstum und hilft so mit, die Erkrankungsdauer zu verkürzen. Als effektive ernährungsmedizinische Hilfe in Form von Kapseln oder Kautabletten wird L-Lysin sowohl im akuten Stadium als auch vorbeugend bei immer wiederkehrenden Infektionen erfolgreich eingesetzt.

 

Der „Herpeskiller“

Die Melisse gilt ebenfalls als „Herpeskiller“: Die aktuelle Studienlage bescheinigt Cremen/Salben mit wässrigem Melissenextrakt ein Eindämmen der befallenen Lippenpartie und der Infektion sowie ein längeres infektionsfreies Intervall, sofern die Anwendung frühzeitig erfolgt.

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